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Lebenshilfe in Zeiten der Corona-Krise

06.04.2020

Die Auswirkungen der Corona-Krise betreffen auch die Behinderteneinrichtungen im Land. Die Lebenshilfe der Region Baden-Baden – Bühl – Achern hat umfangreiche Vorsorge getroffen um die über 900 Menschen mit Behinderung, die in den örtlichen Einrichtungen begleitet und gefördert werden, ausreichend zu schützen. Das Coronavirus soll so lange wie möglich ausgebremst werden.

Im Zuge der vom Kultusministerium angeordneten infektionsschützenden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona Virus musste auch die Lebenshilfe viele ihrer Einrichtungen schließen. So wurde zunächst die Mooslandschule, die Kindergärten und Kindertagesstätten geschlossen und alle Aktivitäten des Bereichs Offene Hilfen abgesagt. Auch die knapp 500 Mitarbeiter der Werkstätten der Lebenshilfe dürfen nicht mehr zur Arbeit erscheinen. Vorerst gelten die Regelungen bis zum Ende der Osterferien am 19. April.

Lebenshilfe-Angestellte arbeiten in Zeiten von Corona einrichtungsübergreifend

Für den nun eingetretenen Fall hat die Lebenshilfe bereits Anfang März einen Krisenstab gebildet und Notfallpläne erarbeitet. Darin wurde festgelegt, welche ihrer Arbeiten in Zeiten der Pandemie auf jeden Fall aufrecht zu erhalten sind und wie Angestellte geschlossener Einrichtungen bereichsübergreifend eingesetzt werden können um Mehrbedarfe abzudecken. „Es ist bewundernswert wie viele Mitarbeiter sich innerhalb unserer Lebenshilfe freiwillig bereit erklärt haben in anderen Bereichen auszuhelfen, um unsere derzeit wichtigsten Dienstleistungen aufrechtzuerhalten“, so der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Markus Tolksdorf.

Mit Mundschutz und ausreichend Abstand gestalten Betreuer und Klienten in den Wohnhäusern der Lebenshilfe derzeit ihre Freizeitaktivitäten.
Mit Mundschutz und ausreichend Abstand gestalten Betreuer und Klienten in den Wohnhäusern der Lebenshilfe derzeit ihre Freizeitaktivitäten.

Durch Corona liegt derzeit besonderer Fokus auf dem Bereich Wohnen der Lebenshilfe

Zu den aufrecht zu erhaltenen Bereichen gehört in erster Linie die Betreuung der über 90 Menschen mit Behinderung in den besonderen Wohnformen. „Die Stimmung bei unseren Klienten in den Wohnhäusern ist trotz der besonderen Situation sehr postitiv“, berichtet Annette Burgert, Leiterin des Bereichs Wohnen der Lebenshilfe. Das bestätigt auch Clemens Schreiber, Bewohner der Wohnstätte Achern: „Uns geht’s gut. Am Karfreitag und Samstag werden wir Osterlämmer backen und Eier malen. Wir werden den Gottesdienst im Fernsehen anschauen, abwechselnd im Garten spielen oder Gesellschaftsspiele machen. Einen Osterkaffee gibt es auch.“ Geschäftsführer Tolksdorf bilanziert: „Dank den frühzeitigen umfangreichen Hygienemaßnahmen und der vorbildlichen Disziplin unserer Angestellten haben wir zum heutigen Tag noch in keiner unserer Wohneinrichtungen einen bestätigten Corona-Fall. Sollten trotz aller Vorsorgebemühungen Infektionsfälle auftreten sind wir vorbereitet“, so Tolksdorf. Auch die Kontakte zu den Klienten, die zu Hause bei ihren Angehörigen leben oder alleine leben, werden weiterhin gepflegt. In vielen Bereichen wurden Notbetreuungen eingerichtet, falls anderweitig keine Versorgung möglich ist.

Gute Laune trotz Einschränkungen durch die Corona-Krise herrscht in den Wohnhäusern der Lebenshilfe wie hier in Achern.
Gute Laune trotz Einschränkungen durch die Corona-Krise herrscht in den Wohnhäusern der Lebenshilfe wie hier in Achern.

CAP-Märkte der Lebenshilfe stellen Lebensmittel-Nahversorgung sicher, Produktion in Werkstätten und Dienstleistungen in den Inklusionsfirmen laufen trotz Corona-Virus weiter

Die von der Lebenshilfe betriebenen CAP-Märkte müssen derzeit zwar auf ihre Mitarbeiter mit Behinderungen verzichten, stellen aber trotzdem die Nahversorgung für die Bevölkerung in ihrem Einzugsgebiet sicher. Ebenso werden in den Werkstätten der Lebenshilfe von Gruppenleitern und freiwilligen Helfern dringende Aufträge abgearbeitet. In der Inklusionsfirma INTEGRA arbeiten die Gartengruppe, die Spülküche bei Schaeffler und die Montageabteilung ebenfalls weiter. Auch der Cateringstandort beim SWR ist noch geöffnet. Das Illenau Bistro in Achern bietet in der Krise das Essen als Lieferservice und zum Abholen an.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen der Lebenshilfe helfen derzeit in unseren CAP-Märkten um die Nahversorgung mit Lebensmitteln sicher zu stellen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen der Lebenshilfe helfen derzeit in unseren CAP-Märkten um die Nahversorgung mit Lebensmitteln sicher zu stellen.

Freiwillige nähen Atemschutzmasken um Bewohner und Begleiter in den Wohnhäusern der Lebenshilfe vor dem Corona-Virus zu schützen

Um Klienten und Angestellte bestmöglich zu schützen, folgte die Lebenshilfe BBA den Empfehlungen der Virologen und rief über ihre Website und Social Media Kanäle zur Produktion von Atemschutzmasken auf. Die Resonanz war überwältigend. In den Werkstätten der Lebenshilfe wurden in Eigenproduktion bereits über 400 Masken genäht, hinzu kamen ebenfalls über 400 Masken durch Freiwillige aus der Region. „Stellvertretend für alle fleißigen Näherinnen und Näher geht ein besonderer Dank an Berit Nina Peters vom Kaufhaus Peter’s in Bühl“, so Tolksdorf. Das Kaufhaus Peter‘s spendete der Lebenshilfe den gesamten Restbestand an Gummibändern für die Maskenproduktion. „Was unser Slogan „Wir sind eins“ wirklich heißt, bewährt sich gerade in dieser Krise“, so Geschäftsführer Markus Tolksdorf.

In unserer Werkstätte in Sinzheim wurden von fleißigen Angestellten bereits über 400 Atemschutzmasken genäht um unsere Klienten und Betreuer bestmöglich zu schützen.
In unserer Werkstätte in Sinzheim wurden von fleißigen Angestellten bereits über 400 Atemschutzmasken genäht um unsere Klienten und Betreuer bestmöglich zu schützen.

Ansprechpartner in der Corona-Krise

Ansprechpartnerinnen für Sie in der Corona-Krise

Infos zum Corona Virus in Leichter Sprache

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